
Schritt für Schritt Versorgung
1. Ruhe schaffen und sichern 

– Den Igel vorsichtig in eine kleine Kiste legen, mit weichem Handtuch auslegen. Sanft und ruhig arbeiten, laute Geräusche vermeiden.
2. Wärme anbieten 

– Eine Wärmflasche oder ein Heizkissen (niedrige Einstellung) in ein Handtuch wickeln und zur Seite der Kiste legen, so dass das Jungtier sich annähern kann. Zieltemperatur im Nest ungefähr 25–30 °C.
3. Dehydrierung prüfen und Flüssigkeit geben 

– Bei schlaffen Tieren zuerst Flüssigkeit mit einer kleinen Spritze oder Pipette geben (lauwarmes, spezielles Aufbaumittel oder Elektrolytlösung). Keine Kuhmilch.
4. Fütterung mit geeignetem Ersatzfutter 

– Geeignete Ersatznahrung: spezielles Igelaufzuchtsfutter oder Kitten-Milchersatz (laktosearm) in Absprache mit Experten. Mit Spritze oder kleinen Fläschchen langsam und vorsichtig füttern. Neugeborene brauchen häufige Fütterungen, bei sehr jungen Tieren etwa alle 2–4 Stunden.
5. Gewichtskontrolle und Dokumentation 

– Täglich wiegen (Feinwaage) und Notizen zu Gewicht und Fütterungen führen. Starke Gewichtsabnahme ist ein Notfall.
6. Fachhilfe hinzuziehen 

– Schnellstmöglich eine Tierauffangstation, Igelhilfe oder Tierarzt kontaktieren. Professionelle Versorgung ist langfristig oft notwendig.
Wichtige Werkzeuge und Materialien 

– Kleine, belüftete Kiste oder Transportbox
– Weiche Handtücher oder Fleece
– Wärmflasche / Heizkissen (mit Bezug)
– Feine Spritzen oder Pipetten zum Füttern
– Feinwaage zum täglichen Wiegen
– Kitten-Milchersatz oder spezielles Aufzuchtfutter für Igel
– Einmalhandschuhe und Desinfektionsmittel
– Kontaktinformationen lokaler Igel- und Wildtierstationen
Nützliche Tipps 

– Niemals Kuhmilch füttern, weil sie Durchfall und Unterernährung verursacht.
– Wenig, aber häufig füttern; Überfütterung vermeiden.
– So wenig wie möglich anfassen, um Stress zu reduzieren.
– Eingriffe wie Entwurmung oder Medikamente nur vom Tierarzt.
– Junge Igel nicht allein lassen, wenn die Mutter offensichtlich verletzt oder verschwunden ist. Sofort Fachstellen informieren.
– Naturschutz fördern: Wildhecken, Laubhaufen und sichere Futterstellen schaffen, um langfristig Lebensraum zu sichern. 



Abschließende Hinweise
Schnelles, vorsichtiges Eingreifen kann Leben retten, aber die beste Hilfe kommt von erfahrenen Auffangstellen und Tierärzten. Jede Meldung über verletzte oder verwaiste Igel trägt zum Schutz dieser bedrohten Tiere bei. 


