Bratwurst mit Sauerkraut

Einleitung

Kaum ein Gericht steht so sehr für die deutschsprachige Küche wie Bratwurst mit Sauerkraut. Ob auf dem Volksfest, beim Grillabend im Garten oder als deftiges Wintergericht – diese Kombination begeistert Genießer seit Generationen. Die würzige Bratwurst und das fein-säuerliche Sauerkraut ergeben ein harmonisches Duo, das nicht nur geschmacklich überzeugt, sondern auch geschichtlich und kulturell tief verwurzelt ist. In diesem Artikel erfährst du alles über die Herkunft, Zubereitung und Variationen dieses beliebten Klassikers – sowie praktische Tipps, wie du Bratwurst mit Sauerkraut perfekt zu Hause zubereiten kannst.


Herkunft und Tradition von Bratwurst und Sauerkraut

Die Geschichte der Bratwurst

Die Bratwurst zählt zu den ältesten Wurstsorten der Welt. Bereits im Mittelalter wurde sie in Deutschland hergestellt – erste schriftliche Erwähnungen stammen aus dem 14. Jahrhundert, etwa aus Nürnberg. Jede Region hat ihre eigene Spezialität: die Thüringer Rostbratwurst, die Nürnberger Bratwürste oder die Fränkische Bratwurst unterscheiden sich in Größe, Gewürzmischung und Herstellung.

Bratwürste bestehen in der Regel aus Schweine- oder Kalbfleisch, manchmal auch aus Rind. Gewürzt wird mit Salz, Pfeffer, Majoran, Muskat und weiteren regionalen Kräutern. Der Name „Bratwurst“ leitet sich übrigens nicht vom Braten in der Pfanne ab, sondern vom althochdeutschen Wort brato, was „fein gehacktes Fleisch“ bedeutet.

Sauerkraut – das gesunde Nationalgericht

Sauerkraut hat eine ebenso lange Tradition. Bereits im alten China wurde Kohl durch Milchsäuregärung haltbar gemacht. In Europa wurde das Verfahren vor allem in Deutschland populär. Sauerkraut war ein unverzichtbares Wintergericht, da es reich an Vitamin C ist und die Menschen früher vor Skorbut schützte.

Sein typisch säuerlicher Geschmack entsteht durch die natürliche Fermentation des Weißkohls. Dabei entstehen Milchsäurebakterien, die nicht nur den Geschmack prägen, sondern auch die Verdauung fördern und das Immunsystem stärken.


Warum Bratwurst mit Sauerkraut so gut zusammenpasst

Die Kombination von Bratwurst und Sauerkraut ist kein Zufall. Hier treffen herzhafte, salzige Aromen auf eine angenehme Säure, die das Fett der Wurst perfekt ausbalanciert. Das Sauerkraut sorgt zudem für Frische und eine angenehme Textur, während die Bratwurst eine würzige Grundlage bildet.

In vielen Regionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz gehört dieses Gericht zum Standardrepertoire traditioneller Hausmannskost. Ob mit Senf, Kartoffelpüree, Brot oder Brezn serviert – es ist vielseitig, nahrhaft und einfach zuzubereiten.


Zubereitung: So gelingt Bratwurst mit Sauerkraut perfekt

Zutaten (für 4 Portionen)

  • 8 frische Bratwürste (z. B. Nürnberger, Thüringer oder grobe Bratwürste)

  • 800 g Sauerkraut

  • 1 Zwiebel

  • 1 Apfel (optional, für milde Süße)

  • 200 ml Brühe oder Weißwein

  • 1 EL Butter oder Schmalz

  • Salz, Pfeffer, Kümmel, Lorbeerblatt

  • Senf oder süßer Senf zum Servieren


Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Bratwurst vorbereiten

Die Bratwürste können entweder in der Pfanne, auf dem Grill oder im Backofen zubereitet werden. Wichtig ist, sie langsam zu braten, damit sie außen goldbraun und innen saftig bleiben. Etwas Öl oder Butter in die Pfanne geben und die Bratwürste bei mittlerer Hitze etwa 10–12 Minuten braten.

2. Sauerkraut verfeinern

Die Zwiebel fein hacken und in Butter oder Schmalz glasig dünsten. Dann das Sauerkraut hinzufügen und kurz anbraten. Mit Brühe oder Weißwein ablöschen, ein Lorbeerblatt und eine Prise Kümmel hinzugeben. Wer mag, kann einen geriebenen Apfel unterrühren – das verleiht dem Gericht eine milde Süße. Anschließend das Ganze bei niedriger Hitze 30–40 Minuten köcheln lassen.

3. Anrichten

Das warme Sauerkraut auf einem Teller anrichten und die frisch gebratene Bratwurst darauflegen. Ein Klecks Senf – ob scharf, mittelscharf oder süß – rundet das Gericht perfekt ab.


Regionale Variationen

Deutschland

In Franken werden kleine Nürnberger Rostbratwürste traditionell mit Sauerkraut und einer Scheibe Bauernbrot serviert. In Thüringen hingegen bevorzugt man größere, kräftig gewürzte Bratwürste, meist vom Grill.

Österreich

In Österreich ist die Kombination von Bratwurst mit Sauerkraut ebenso beliebt. Oft wird dazu ein Semmelknödel oder ein cremiges Erdäpfelpüree gereicht. In Wien findet man das Gericht häufig auf traditionellen Märkten und bei Heurigen.

Schweiz

Auch in der Schweiz gehört Sauerkraut zur klassischen Winterküche. Hier wird es gerne mit St. Galler Bratwurst oder Cervelat kombiniert. Besonders beliebt ist das Gericht im Kanton Zürich, oft begleitet von Rösti oder Brot.


Tipps für die perfekte Bratwurst mit Sauerkraut

  1. Qualität der Zutaten:
    Verwende möglichst frische, handgemachte Bratwürste vom Metzger. Auch das Sauerkraut schmeckt am besten, wenn es aus der Frischetheke oder hausgemacht ist.

  2. Die richtige Brattemperatur:
    Brate die Wurst nicht zu heiß, damit sie nicht aufplatzt. Eine mittlere Hitze sorgt für gleichmäßige Bräunung.

  3. Sauerkraut abschmecken:
    Ein Schuss Weißwein oder Apfelsaft macht das Kraut milder. Wer es herzhafter mag, kann etwas Speck oder Zwiebeln hinzufügen.

  4. Beilagen-Ideen:
    Klassisch sind Kartoffelpüree, Brot oder Salzkartoffeln. Auch Rösti oder Knödel passen hervorragend.

  5. Vegetarische Alternative:
    Für Vegetarier gibt es mittlerweile köstliche pflanzliche Bratwurstvarianten aus Erbsenprotein oder Soja. In Kombination mit Sauerkraut bleibt der Geschmack typisch deutsch – ganz ohne Fleisch.


Gesundheitliche Aspekte

Obwohl Bratwurst mit Sauerkraut als deftiges Gericht gilt, hat es auch gesunde Seiten. Sauerkraut ist reich an Vitamin C, Ballaststoffen und Milchsäurebakterien, die gut für die Darmflora sind. Wer auf fettärmere Wurstsorten achtet oder auf Geflügelbratwurst umsteigt, kann das Gericht leichter gestalten.

Zudem enthält Sauerkraut kaum Kalorien, wodurch es sich gut als Beilage für eine ausgewogene Ernährung eignet.


Passende Getränke

Zur Bratwurst mit Sauerkraut passen klassische Getränke wie:

  • Bier: Ein helles Lager oder Weizenbier unterstreicht die Würze der Wurst.

  • Weißwein: Ein trockener Riesling oder Grüner Veltliner harmoniert hervorragend mit der Säure des Sauerkrauts.

  • Apfelsaft oder Schorle: Eine erfrischende alkoholfreie Alternative, besonders für den Alltag.


Fazit: Bratwurst mit Sauerkraut – Ein Stück kulinarische Heimat

Bratwurst mit Sauerkraut ist weit mehr als nur ein einfaches Gericht – es ist ein Symbol für die deutschsprachige Esskultur. Ob in Deutschland, Österreich oder der Schweiz: Diese Kombination steht für Tradition, Gemütlichkeit und echten Geschmack.

Mit hochwertigen Zutaten, etwas Geduld und Liebe zum Detail lässt sich das Gericht leicht zu Hause zubereiten. Ob als deftiges Mittagessen, als Highlight auf dem Grill oder als wärmendes Wintergericht – Bratwurst mit Sauerkraut bleibt ein zeitloser Klassiker, der immer wieder begeistert.