Original Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch

Einleitung: Das Wiener Schnitzel – Österreichs kulinarischer Stolz

Kaum ein Gericht steht so sehr für die österreichische Küche wie das Original Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch. Außen knusprig und goldbraun, innen zart und saftig – dieses Traditionsgericht ist weit über die Grenzen Wiens hinaus bekannt und beliebt. Obwohl es in unzähligen Varianten zubereitet wird, gibt es nur ein echtes Original: das Wiener Schnitzel aus zartem Kalbfleisch, hauchdünn geklopft, in goldener Panade ausgebacken.

In diesem Artikel erfährst du alles über die Geschichte, die richtige Zubereitung, typische Beilagen, sowie Tipps und Tricks, wie dir das perfekte Original Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch auch zu Hause gelingt.


Die Geschichte des Wiener Schnitzels

Ursprung und Legenden

Die Herkunft des Wiener Schnitzels ist von Mythen umgeben. Eine bekannte Legende besagt, dass Feldmarschall Radetzky das Rezept im 19. Jahrhundert aus Italien mitbrachte, wo ein ähnliches Gericht, das „Cotoletta alla Milanese“, bekannt war. Ob diese Geschichte stimmt, bleibt unklar – fest steht jedoch, dass sich das Schnitzel in Wien rasch zu einem Symbol bürgerlicher Kochkunst entwickelte.

Das Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch wurde schnell zum Inbegriff von Eleganz und Qualität. Während heute auch Varianten mit Schwein, Pute oder Huhn beliebt sind, bleibt das Original aus zartem Kalbfleisch die edelste Form.


Das Original Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch – was es wirklich ausmacht

Kalbfleisch – das Herzstück des Gerichts

Der wichtigste Bestandteil eines echten Wiener Schnitzels ist das Fleisch. Nur Kalbfleisch darf verwendet werden, wenn man den Namen „Wiener Schnitzel“ originalgetreu verwenden möchte. Typischerweise stammt es aus der Oberschale oder der Nuss des Kalbes, da diese Stücke besonders mager, feinfasrig und zart sind.

Das Fleisch wird dünn geklopft, etwa 3–5 mm, um beim Braten die typische zarte Struktur zu erhalten. Ein gleichmäßiger Druck sorgt dafür, dass das Fleisch nicht reißt – ein Holz- oder Fleischklopfer mit glatter Fläche ist ideal.


Die Panade – goldgelb und luftig

Die charakteristische Panade des Wiener Schnitzels besteht aus Weizenmehl, verquirltem Ei und Semmelbröseln. Wichtig ist, dass keine Gewürze in die Panade gegeben werden – Salz und Pfeffer kommen ausschließlich auf das Fleisch.

Der Trick liegt darin, das Schnitzel nicht zu fest in die Brösel zu drücken. Nur so kann sich beim Braten die legendäre „soufflierte“ Panade bilden – leicht abgehoben und luftig. Diese typische Blasenbildung ist das Erkennungsmerkmal eines echten Original Wiener Schnitzels aus Kalbfleisch.


Das richtige Fett und die ideale Temperatur

Traditionell wird das Wiener Schnitzel in Butterschmalz oder einer Mischung aus Butterschmalz und Pflanzenöl ausgebacken. Diese Fette vertragen hohe Temperaturen und verleihen der Panade ein herrlich nussiges Aroma.

Die ideale Temperatur liegt bei etwa 170–180 °C. Das Schnitzel sollte im Fett schwimmen, nicht darin liegen – daher ist eine großzügige Menge Fett notwendig. Während des Bratens wird das Schnitzel sanft geschwenkt, damit die Panade gleichmäßig goldgelb wird.


Beilagen und Serviervorschläge

Klassische Beilagen

Ein echtes Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch wird traditionell mit Petersilienkartoffeln serviert – kleinen, mit Butter und frischer Petersilie geschwenkten Kartoffeln. Ebenso beliebt sind Kartoffelsalat mit leichter Marinade oder Gurkensalat.

Ein Stück Zitrone darf auf keinem Teller fehlen – ein Spritzer Zitronensaft bringt Frische und hebt den Geschmack des Kalbfleischs perfekt hervor.


Moderne Variationen

Neben den Klassikern haben sich in der modernen Küche auch kreative Kombinationen etabliert. In Österreich serviert man das Schnitzel manchmal mit Preiselbeeren oder einem kleinen grünen Salat. In der Schweiz wird es gern mit Rösti kombiniert, während in Deutschland Pommes frites oder Kartoffelpüree häufige Beilagen sind.

Trotz aller Variationen bleibt das Grundprinzip gleich: Das Original Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch steht für Einfachheit, Qualität und Handwerkskunst.


Praktische Tipps für das perfekte Wiener Schnitzel

1. Das Fleisch richtig vorbereiten

  • Wähle Kalbfleisch von bester Qualität, am besten aus nachhaltiger oder regionaler Zucht.

  • Klopfe das Fleisch gleichmäßig dünn, aber ohne es zu zerreißen.

  • Würze nur mit Salz und Pfeffer, nie mit Paprika oder Gewürzmischungen.

2. Die Panierstraße vorbereiten

Richte drei flache Teller mit Mehl, Ei und Semmelbröseln an. Das Fleisch zuerst im Mehl wenden, dann durchs Ei ziehen und schließlich locker mit Bröseln umhüllen. Das Ziel ist eine luftige, goldene Panade, die sich beim Braten leicht vom Fleisch abhebt.

3. Die richtige Brattechnik

  • Verwende reichlich Butterschmalz.

  • Brate die Schnitzel einzeln oder maximal zu zweit, damit die Temperatur konstant bleibt.

  • Bewege die Pfanne leicht, damit das Fett über die Oberfläche schwappt – so „schwimmt“ das Schnitzel und wird rundum knusprig.

  • Nach dem Braten auf Küchenpapier abtropfen lassen, aber nicht abdecken, damit die Panade knusprig bleibt.

4. Das Servieren

Das fertige Schnitzel kommt sofort auf den Teller, frisch und heiß. Eine Zitronenspalte, Petersilienkartoffeln oder Gurkensalat runden das Gericht perfekt ab.

Wer es authentisch mag, serviert das Original Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch auf einem vorgewärmten Porzellanteller – in Wien ein Muss!


Kalorien und Nährwerte

Ein traditionelles Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch ist zwar kein Diätgericht, doch dank des mageren Kalbfleischs enthält es weniger Fett als viele denken. Pro Portion (ca. 180 g Schnitzel plus Panade) sind es im Schnitt:

  • Kalorien: ca. 500–600 kcal

  • Eiweiß: ca. 35 g

  • Fett: ca. 25 g

  • Kohlenhydrate: ca. 40 g

Tipp: Wer das Fett nach dem Braten gut abtropfen lässt, kann den Fettgehalt deutlich reduzieren, ohne auf den Geschmack zu verzichten.


Interessante Fakten rund um das Wiener Schnitzel

  • In Österreich ist der Begriff „Wiener Schnitzelgesetzlich geschützt. Nur Schnitzel aus Kalbfleisch dürfen so genannt werden. Wird Schwein verwendet, muss es korrekt „Schnitzel Wiener Art“ heißen.

  • Das Wiener Schnitzel ist eines der wenigen Gerichte, das in fast jedem Land der Welt auf Speisekarten zu finden ist – in leicht angepasster Form.

  • In Wien selbst wird es meist mit einem Glas Weißwein oder einem kühlen Bier genossen.


Häufige Fehler bei der Zubereitung

Selbst erfahrene Köche machen manchmal kleine Fehler, die den Genuss mindern können. Hier einige Punkte, auf die du achten solltest:

  • Zu wenig Fett: Das Schnitzel muss „schwimmen“ können, sonst wird die Panade ungleichmäßig.

  • Zu hohe Hitze: Dann verbrennt die Panade, bevor das Fleisch gar ist.

  • Zu fester Druck bei der Panierung: Dadurch bleibt die Panade kompakt und verliert ihre typische Luftigkeit.

  • Schnitzel abdecken: Nach dem Braten niemals abdecken – sonst wird es weich statt knusprig.


Fazit: Ein Stück österreichischer Genusskultur

Das Original Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch ist weit mehr als nur ein einfaches Gericht – es ist ein Stück Kultur, das Tradition und Genuss vereint. Mit seiner knusprig-goldenen Panade und dem zarten Fleisch begeistert es Generationen und ist ein fester Bestandteil der Küche in Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Wer einmal ein echtes Wiener Schnitzel probiert hat, weiß: Kein anderes Gericht verkörpert den Geschmack der Wiener Lebensfreude so perfekt. Mit hochwertigen Zutaten, etwas Geduld und Liebe zum Detail gelingt dieses kulinarische Meisterwerk auch in der heimischen Küche.

Also: Pfanne raus, Butterschmalz rein – und genieße ein Stück Wiener Geschichte auf deinem Teller!